Automatisierte Radsatzüberwachung zur Verschleißerkennung

Der japanische Bahnbetreiber Central Japan Railway (JR Central) hat ein Messgerät entwickelt, mit dem Radsätze vermessen werden können, während die Züge mit bis zu 80 km/h darüber hinwegfahren. Nach einer Reihe von Feldtests wird das Messgerät noch im Geschäftsjahr 2025 (endet März 2026) auf der Shinkansen-Strecke Tokio – Shin Osaka von JR Central eingeführt. Ab dem Geschäftsjahr 2026 sollen die Messgeräte auch auf den konventionellen Strecken für elektrische Züge von JR Central mit einer Spurweite von 1 067 mm installiert werden.
Das automatische Radsatzmessgerät soll sicherstellen, dass die Räder zum optimalen Zeitpunkt reprofiliert werden, je nach Verschleißzustand der Räder. Bisher erfolgte die Reprofilierung in regelmäßigen Abständen oder nachdem ein Zug eine bestimmte Strecke zurückgelegt hatte. Jedes Messgerät besteht aus einer Reihe von Komponenten, die im Gleis verlegt sind: ein Geschwindigkeitsdetektor, eine Hochgeschwindigkeitskamera, ein Lasersender und ein Raddetektor. Diese liefern alle Daten an ein Steuermodul an der Strecke. Die Radgeometrie wird berechnet, indem Laserlicht auf das Rad projiziert und die daraus resultierenden Bilder analysiert werden. Laut JR Central ist die Ausrüstung kompakt, wetterfest und staubgeschützt und die Bildanalysemethode sei „sehr genau“.
Künftig soll die Reprofilierung der Räder zu optimalen Zeitpunkten durchgeführt werden, um den Fahrkomfort zu erhalten und langfristig zu verbessern. Zudem sei die Häufigkeit der Reprofilierung für die elektrische Flotte auf dem 1 067-mm-Spurnetz derzeit „hoch“, es werde aber erwartet, dass dank des Radsatzmessgeräts die Reprofilierungsfrequenz reduziert und der Lebenszyklus der Radsätze verlängert werde. Somit solle es im Laufe der Zeit zu niedrigeren Kosten beitragen. (jsh)

Technologie
Artikel Redaktion Rail Impacts
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