Vossloh: Neuausrichtung führt zu hoher Ergebnisbelastung
Der Vossloh-Konzern erwartet für 2014 ein EBIT von -150 Mio. bis -180 Mio. EUR. Dies teilte der Konzern am 27.06.2014 mit. Daraufhin brach die Vossloh-Aktie im SDax in der Spitze um 14 % ein und notierte auf dem niedrigsten Stand seit fast sechs Jahren. 2013 lag das EBIT noch bei 54,2 Mio. EUR.
Die Neuausrichtung und Restrukturierung mehrerer Geschäftsfelder sowie eine aktualisierte Einschätzung laufender Projekte führen zu zusätzlichen Ergebnisbelastungen von bis zu 250 Mio. EUR, so der Vossloh-Vorstand. Allerdings konnte die vollständige Ablösung des US Private Placement zu Ende Juni 2014 erreicht werden. In Kiel überlegt der Konzern, die Produktion an einen „deutlich moderneren und kostengünstigeren Standort innerhalb des Stadtgebietes von Kiel“ zu verlegen. Die Entscheidung soll zeitnah fallen. Der Standort Kiel wird sich künftig ausschließlich auf das Geschäft mit standardisierten Industrie- und Rangierlokomotiven im Baukastenprinzip konzentrieren. Parallel übernimmt Vossloh Rail Vehicles in Valencia „ab sofort“ das Projektgeschäft aus Kiel und verantwortet damit künftig auch die kundenspezifische Entwicklung von Lokomotiven sowie die Fertigung und den Vertrieb dieser Produkte. Das Geschäftsfeld Electrical Systems mit Hauptsitz in Düsseldorf wird sich künftig wieder auf die Bereiche Nahverkehrsbahnen, Trolley-Busse, Komponenten, E-Mobilität sowie entsprechende Serviceleistungen konzentrieren. Im Geschäftsfeld Switch Systems fallen Bereinigungsmaßnahmen an, da aktualisierte Markteinschätzung eine „umfassende Neubewertung“ einzelner Vermögenswerte des Geschäftsfelds notwendig macht. Zudem hat der Vorstand beschlossen, rund ein Drittel der Geschäftsführungen und Bereichsleitungen zu streichen. (cm)