UIRR: Kombinierter Verkehr verliert kräftig
Der Kombinierte Verkehr (KV) in Europa verliert kräftig an Mengen. Laut der Internationalen Vereinigung für den Kombinierten Verkehr Schiene-Straße (UIRR) haben die Unternehmen im ersten Quartal 13,96 % weniger transportiert im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Auch im vierten Quartal 2022 verzeichneten die Akteure bereits einen Rückgang von 6,46 %. Der jüngste Rückgang lag nur knapp unter dem Wert aus dem zweiten Quartal 2020, dem Höhepunkt der Corona-Krise. Damals verzeichnete der KV ein Minus von 14,67 %. Die UIRR nennt verschiedene Gründe für den Einbruch der Nachfrage: schwerwiegende Pünktlichkeitsprobleme im Bahnverkehr, einen Mangel an Trassenkapazitäten, anhaltend hohe Preise für Bahnstrom, eine Reihe folgenschwerer Streiks in Frankreich und Deutschland, eine schwächere Nachfrage aufgrund einer deutlich nachlassenden Konjunktur sowie umfangreiche freie Kapazitäten im Straßengüterfernverkehr, unterstützt durch einen Rückgang der Preise für fossile Brennstoffe. „Gerade bei den Energiepreisen besteht eine wahnsinnige Schieflage zwischen LKW und Bahn, weil auf der Schiene die Bahnstrompreise exponentiell gestiegen sind und auf der Straße die Dieselpreise gesunken sind: Da klafft eine Lücke“, sagte Ralf-Charley Schultze, Präsident der UIRR, gegenüber der DVZ, Schwesterpublikation von Rail Business. (cd/cm)