Tarifstreit: GDL konkretisiert Gründe für Scheitern der Verhandlungen mit AGV MOVE
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ein Schreiben an den Arbeitgeberverband der Mobilitätsdienstleister (AGV MOVE) veröffentlicht, in dem sie Gründe für das Scheitern der Tarifverhandlungen benennt und dem Verband „unwürdige“ Verhandlungsstrategien vorwirft.
Aus dem Schreiben von 11.06.2021 geht hervor, dass aus Sicht der GDL insbesondere die Forderungen der AGV MOVE nach einem „Solidarbeitrag“ der Arbeitnehmer und der Streichung einiger Teile des § 14 des Bundes-Rahmentarifvertrags für das Zugpersonal der Schienenbahnen des Personen- und Güterverkehrs (BuRa-ZugTV) „eine Einigung ohne Arbeitskampfmaßnahmen unmöglich gemacht“ haben. Auch die Bedingung der AGV MOVE, schon im Vorfeld ein Budget festzulegen, das das Volumen der Forderungen nicht überschreiten solle, sei inakzeptabel. Darüber hinaus kritisiert die GDL das Vorgehen des Arbeitgeberverbandes bei der vierten Verhandlungsrunde am 07.06.2021: Die AGV MOVE habe eine „Verzögerungstaktik“ angewendet und habe „einfach mal so“ Sondierungen aufnehmen wollen, statt die Verhandlungen fortzusetzen. Außerdem wirft die GDL der Deutschen Bahn vor, selbst oder „über ihr genehme Medien“ Fake News über die Tarifverhandlungen zu verbreiten. (jgf)