Tarifstreit EVG ./. DB: DB wirft EVG Fehlinformation vor – Güterbahnen fordern Notdienst
Die Deutsche Bahn kritisiert nicht überraschend den 50-stündigen Warnstreik der Gewerkschaft EVG.
Die Deutsche Bahn kritisiert nicht überraschend den 50-stündigen Warnstreik der Gewerkschaft EVG. „Dieser irrsinnige Streik ist völlig grundlos und restlos überzogen. Denn eine Lösung ist möglich. Statt Kompromisse zu suchen, will die EVG unglaubliche 50 Stunden das Land lahmlegen. Das ist quasi ein Vollstreik ohne Urabstimmung“, so DB-Personalvorstand Martin Seiler. Zudem sei es nicht richtig, dass die DB beim Mindestlohn einen Deckel von 13 EUR vorgeschlagen habe, „allein das vorliegende Angebot beläuft sich auf 13,20 EUR“. Laut Seiler will die EVG „partout nicht verhandeln und stattdessen ein Tarifdiktat durchsetzen“. Unterdessen fordert der Verband „Die Güterbahnen“, „Stellwerke und andere betriebsnotwendige Bestandteile der kritischen Infrastruktur nicht zu bestreiken oder ausreichende Notdienste mit DB Netz und DB Energie zu verabreden“, damit die unbeteiligten Wettbewerbsbahnen ihre Züge fahren können. Mit der Forderung, dass DB Netz einen Notdienst zur Verfügung stellt, wenn auch Stellwerke bestreikt werden, hat sich der Verband auch in einem Schreiben an den DB-Netz-Vorsitzenden Philipp Nagl gewandt. Dieses liegt Rail Business vor. Der Verband äußert sich darin kritisch dazu, dass die DB in einer Pressmeldung verkünde, DB Cargo werde „im Schienengüterverkehr mit ihren Kunden aus Industrie und Wirtschaft jeweils angepasste Transportlösungen finden. Versorgungsrelevante Züge werden dabei priorisiert....“ Das lasse vermuten, dass es durchaus einen Notbetrieb geben könnte, dieser aber nur für die konzernangehörige DB Cargo und nicht für alle Güterbahnen vorgesehen sei. (cm/jgf)