Tarifstreit DB ./. EVG: Gegenseitige Vorwürfe, DB bricht laut EVG Verhandlungen ab
Die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft EVG am Dienstag, 25.04.2023, sind ergebnislos verlaufen. Laut EVG haben die DB-Vertreter den Verhandlungsort vorzeitig verlassen.
Die DB wirft der EVG „Verweigerungshaltung“ vor, immerhin habe der Konzern laut Personalvorstand Martin Seiler „das höchste Angebot seiner Geschichte gemacht“. Die DB bietet zum 01.03.2024 und zum 01.08.2024 für „untere und mittlere Einkommen“ je 5 % mehr Lohn, für „obere Einkommen“ je 4 %. Dazu kommen Inflationsausgleiche von 1250 EUR zum 01.06.2023 und je 200 EUR von Juli 2023 bis Februar 2024. Der Mindestlohn soll auf 13 EUR angehoben werden, regionale Lohnunterschiede sollen ausgeglichen werden. Die Laufzeit soll über 20 Monate vom März 2023 bis Juni 2025 gelten. Die EVG kritisiert die späte erste Entgelterhöhung und dass alle Lohnerhöhungen mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 12 EUR verrechnet werden sollen. Das bedeute, dass für die untersten Lohngruppen „überhaupt keine Lohnerhöhung mehr übrigbleibt“. Weiter beharre die DB darauf, bei den Busgesellschaften regional unterschiedliche und „damit deutlich niedrigere Tarifabschlüsse erzielen zu wollen“. Die lange Laufzeit lehnt die EVG auch ab. (cm)