Stockholm: S-Bahnbetreiber darf schlechtere Leistungen liefern
Noch vor drei Wochen hat die Verkehrsverwaltung der Region Stockholm angekündigt, den Vertrag mit MTR Pendeltåg nicht zu verlängern, weil die Politik mit der erbrachten Leistung unzufrieden ist.
Jetzt gestattet dieselbe Verwaltung dem Stockholmer Verkehrsverbund SL die Ansprüche an die Verkehrsleistung, die der Betreiber der S-Bahn, MTR Pendeltåg, erbringen muss, zu senken. Anstatt, wie bislang vertraglich vereinbart, 100 % zu liefern, genügen jetzt 90 %. In der Praxis liegt der Wert schon seit einiger Zeit auf diesem Niveau, ist jetzt aber auch formal genehmigt worden. Nach Angaben des für den Verkehr zuständigen Regionalrates Anton Fendert von der Umweltpartei/Grüne wird das abgesenkte Niveau zu einem zuverlässigeren Verkehr führen. Eine weitere Absenkung des Niveaus kann der Politiker nicht ausschließen. MTR hat eingeräumt, die Verkehrsleistungen bereits im März angepasst zu haben. Als Begründung werden Lokführermangel, hoher Krankenstand, der dreitägige wilde Streik der Lokführer im April sowie Streikankündigungen genannt. Langfristig soll aber wieder der gesamte, ursprünglich vereinbarte Verkehr erbracht werden. (hz/cm)