Sondereinheit: Deutsche Bahn geht verstärkt gegen Kartelle vor
Die Deutsche Bahn will sich verstärkt gegen Kartelle wehren. In den vergangenen sieben Jahren sei das Staatsunternehmen um vermutlich mehr als 1 Mrd. EUR betrogen worden, sagte der für Compliance zuständige Bahnvorstand Gerd Becht der Süddeutschen Zeitung.
Hinzu kämen Zinsen, die den eigentlichen Schaden teilweise noch überstiegen. Der Zeitung zufolge geht seit einigen Monaten die aus sechs Juristen bestehende Sondereinheit CRK4 gegen die Kartellsünder vor. Dabei geht es nicht nur um bahnindustrietypische Kartelle, wie gegen die Mitglieder des Schienenkartells oder gegen Hersteller von Karbonbürsten für Stromabnehmer, sondern auch gegen mehrere Kaffeelieferanten oder die Brauereien eines Bierkartells. Man sei direkt oder indirekt fast von jedem dritten Kartell betroffen, das in Deutschland aufgedeckt werde. Lieferanten der Bahn müssten in ihren Verträgen mittlerweile unterschreiben, dass sie bei Preisabsprachen 15 % der Kaufsumme pauschal zurückzahlen müssen. (wkz/ici)