SNCF: Corona und Streik belasten Ergebnis deutlich
Die Ergebnisse der Französischen Eisenbahnen SNCF im Jahr 2020 waren stark geprägt von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Verstärkt wurde der Effekt noch durch die wochenlangen Streiks gegen die Rentenreform Anfang 2020.
Wie der Konzern jetzt bekannt gab, ging der Gesamtumsatz der Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 14 % auf 30 Mrd. EUR zurück. Unter Berücksichtigung der Corona-bedingten Verluste in Höhe von 5,4 Mrd. EUR ergeben sich ein EBITDA von 1,94 Mrd. EUR und ein Nettoverlust von 3,03 Mrd. EUR – nahezu das Vierfache der Unterdeckung von 2019 in Höhe von 801 Mio. EUR. Die Nettoverschuldung der Gruppe beläuft sich auf 38,1 Mrd. EUR, nachdem der Staat am 01.01.2020 Altschulden in Höhe von 25 Mrd. EUR übernommen hatte. Die Logistiktochter Geodis konnte 2020 eine Umsatzsteigerung von 4,5 % (8,36 Mrd. EUR) verzeichnen. Die Schienengüterverkehrsaktivitäten büßten demgegenüber 12 % ein. Die Personenverkehrssparte Voyageurs musste einen Umsatzrückgang von 28 % auf 12,05 Mrd. EUR verzeichnen – hier schlugen die Corona-Folgen im Fernverkehr durch. Keolis hat dagegen nur einem Umsatzrückgang von 8 % (6,09 Mrd. EUR) erlebt. Der Umsatz der Infrastruktursparte SNCF Réseau ging um 9 % (5,88 Mrd. EUR) zurück, da wegen der pandemiebedingten Reisebeschränkungen das Zugangebot eingeschränkt wurde und damit die Summe der eingenommenen Nutzungsgebühren sank. (kls/cm)