Schlichtung DB/GDL: GDL fordert 4,8 % mehr Lohn und mehr
Am 22.10.2020 beginnt die Schlichtung zwischen der Deutschen Bahn bzw. ihrer Arbeitgeberorganisation und der Gewerkschaft GDL.
Die Schlichtungskommission wird von Matthias Platzeck geleitet, den beide Parteien als Schlichter benannt hatten. Die GDL lehnt jeglichen Sanierungsbeitrag des Personals ab. Schließlich habe das Unternehmen bereits 2019 ein negatives Betriebsergebnis erzeugt und die Ursachen dafür lägen im Missmanagement der Führungskräfte und der falschen Ausrichtung der gesamten Infrastruktur, so die GDL. In der Schlichtung fordert die GDL 4,8 % mehr Entgelt bei einem Jahr Laufzeit. Wenn das Zugpersonal so systemrelevant ist, wie es zuletzt allgemein anerkannt wurde, seien Forderungen analog zu denen für die systemrelevanten Berufe im öffentlichen Dienst gerechtfertigt, argumentierte der Gewerkschaftsvorsitzende Claus Weselsky vor der Verhandlung. Weitere Eckpunkte sind bessere Arbeitszeitregelungen, eine Corona-Prämie von 1300 EUR und ein dreijähriger Verzicht der Führungskräfte auf sämtliche Boni. Schon mit dem Bonusverzicht alleine ließe sich ein höherer Einsparbeitrag des DB-Konzerns erwirtschaften als vom Bundesverkehrsministerium gefordert, betonte Weselsky. Er will die Tarifauseinandersetzung außerdem nutzen, um die von der GDL geforderte Strukturreform des Konzerns durchzusetzen. (thr/cm)