SBB: Corona-Jahr bringt Nachfrageeinbruch und Rekordverlust
Die Schweizerische Bundesbahnen AG (SBB) musste im Geschäftsjahr 2020 einen Konzernverlust von –617 Mio. CHF hinnehmen.
Das ist der größte Verlust der SBB AG seit ihrer Gründung 1999. Sie veröffentlichte heute (15.03.2021) ihren Jahresbericht. Im Vorjahr konnte die SBB noch einen Gewinn von +463 Mio. CHF erzielen. Der Betriebsertrag sank um 6,6 % auf 9,216 Mrd. CHF (Vorjahr: 9,864 Mrd. CHF). Entscheidenden Anteil am Rückgang hatten massive Fahrgastrückgänge aufgrund der Corona-Pandemie. Die Umsätze aus dem Verkehrsbetrieb sanken um über 1 Mrd. CHF auf 3,345 Mrd. CHF (Vorjahr: 4,439 Mrd. CHF). In allen Segmenten gingen die Erträge aus dem Verkehrsbetrieb im Vergleich zum Vorjahr zurück, am stärksten im Personenverkehr um –28,4 % auf 2,546 Mrd. CHF (Vorjahr: 3,559 Mrd. CHF). Der Verlust in diesem Segment belief sich auf –669 Mio. CHF (Vorjahr: +215 Mio. CHF). Die Zahl der durchschnittlich beförderten Fahrgäste sank auf 843.000 am Tag (Vorjahr: 1,32 Mio.), die erbrachten Personenkilometer nahmen um –40,6 % auf 11,7 Mio. Pkm ab (Vorjahr: 19,7 Mio. Pkm). Im Güterverkehr sanken die Beförderungen um –2,4 % auf 16 Mio. tkm (Vorjahr: 16,4 Mio.), der Verlust im Gütersegment belief sich auf –26,4 Mio. CHF. Die verzinsliche Nettoverschuldung ist um 1,5 Mrd. CHF gestiegen. Unterstützt wurde die SBB im Krisenjahr durch die Erhöhung der Kreditlimite des Bundes auf 550 Mio. CHF und durch Hilfspakete für die Bereiche Infrastruktur, Regionalverkehr und Güterverkehr. Eine ausführliche Analyse der SBB-Ergebnisse lesen Sie in Rail Business 12/21. (jgf)