Personenverkehr: Abellios Finanzprobleme ohne Auswirkungen auf Fahrbetrieb
Abellio wird trotz der finanziellen Schieflage und Verhandlungen mit den Aufgabenträgern in Nordrhein-Westfalen den Fahrbetrieb fortsetzen. Das gaben sowohl der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr als auch Abellio gegenüber der Nachrichtenagentur dpa an.
Abellio fährt unter anderem die Verkehre des RE 1 Aachen – Hamm (Westf) im RRX-Vorlaufbetrieb sowie weitere S- und Regionalbahnlinien. Die finanziellen Schwierigkeiten begründet das Tochterunternehmen der staatlichen Nederlandse Spoorwegen (NS) mit Kostensteigerungen, die noch nicht abzusehen waren, als die Verkehrsverträge geschlossen wurden. Zuletzt war die Lage eskaliert; Abellio hatte dem VRR sogar mit dem Gang in die Insolvenz gedroht (Rail Business vom 14.06.2021). Schon seit vergangenem Jahr befinden sich die Aufgabenträger und Abellio nach dpa-Informationen in Verhandlungen über Anpassungen der Verträge. Auch in anderen Bundesländern gibt es Probleme mit Abellio: Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann kritisierte das Vorgehen der NS-Tochter in einem Brief an den niederländischen Finanzminister Wopke Hoekstra. Besonders stört ihn die Ankündigung von Abellio, ein Schutzschrirmverfahren einzuleiten, sollte das Land die von Abellio verlangten Nachzahlungen nicht leisten: „Ein solches Agieren mit ultimativen Drohungen und uneinlösbaren Fristsetzungen muss ich entschieden zurückweisen“, wird Hermann von der dpa zitiert. (jgf)