Mittelsachsen: DB Regio ohne Gebot beim EMS II
DB Regio Südost hat im „Elektronetz Mittelsachsen II“ (EMS II) mit 5,7 Mio. Zkm/a schlussendlich kein Angebot abgegeben.
In einem Mitarbeiterbrief hat das Unternehmen um Verständnis für diese Entscheidung geworben. Begründet wird der Schritt mit der aufgesplitteten Wertschöpfungskette, aber auch mit der fehlenden Vorgabe von Sozialstandards. Bis zuletzt habe man durch Rückfragen und Rügen auf „faire und transparente Vertragsbedingungen“ hingewirkt, hieß es. Als „hochgradig riskant“ betrachtet die DB demzufolge „eine Konstruktion, die es heute so im deutschen SPNV-Markt noch nicht umgesetzt gibt“. Es gebe ein „hochkomplexes Dreiecksverhältnis“ vom Chemnitzer Besteller ZVMS, dem für die Instandhaltung zuständigen Fahrzeughersteller Alstom sowie dem künftigen EMS-II-Betreiber. „Insbesondere für den Fall, dass die Werkstatt zu spät fertig gestellt wird … sind die Haftungsregeln nicht klar, ebenso ist unklar, wer für den Schaden durch eventuelle Serienmängel an den Fahrzeugen nach Inbetriebnahme aufkommt“, erklärt DB Regio Südost den Mitarbeitern. Für das Netz wurden bei Alstom 19 Coradia Continental bestellt. Das Modell des ZVMS orientiert sich stark an das Vorbild aus Niedersachsen mit Metronom als Betreiber, Bombardier als Hersteller und Instandhalter und LNVG aus Aufgabenträger. (msa/cm)