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Güterzug-Unfall in Ohio: Überhitztes Radlager soll Entgleisung ausgelöst haben

Luftaufnahme des entgleisten Güterzuges; Quelle: NTSB

In den USA hat die NTSB einen ersten Bericht zur Entgleisung eines Güterzugs am 03.02.2023 bei East Palestine, Ohio, vorgelegt.

Die unabhängige Bundesbehörde untersucht Unfälle im Verkehrswesen. Der Güterzug 32N von Madison, Illinois, nach Conway, Pennsylvania, bestand aus mehreren Lokomotiven und 149 Güterwagen, darunter 20 Gefahrgutkesselwagen. Laut NTSB war der Zug bei der Entgleisung 76 km/h schnell, was unter der im Fahrplan zugelassenen Vmax lag, und in einem Bremsvorgang. Zuvor hatte er einen Heißläuferdetektor passiert, der für ein Radlager eines Wagens 123°C über Umgebungstemperatur maß, was eine Warnmeldung auslöste. Während des vom Lokführer eingeleiteten Bremsvorgangs wurde eine automatische Notbremsung ausgelöst, Zug 32N kam zum Stillstand. Das Zugpersonal meldete dem Fahrdienstleiter Feuer und eine mögliche Entgleisung. Tatsächlich waren 38 Waggons entgleist, viele davon in Brand geraten und giftige Chemikalien ausgetreten. Erst am 05.02.2023 konnten die Einsatzkräfte das Feuer eindämmen. Danach wurden fünf mit Vinylchlorid beladene Kesselwagen entlüftet und die krebserregende Chemikalie kontrolliert abgebrannt. Die NTSB-Ermittler konnten den zuerst entgleisten Wagen identifizierten. Auf einem Überwachungsvideo aus einem Wohnhaus war zu sehen, wie ein überhitztes Radlager kurz vor der Entgleisung zu glühen schien. (wkz/as)

Artikel Redaktion Eurailpress
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