Fehlende Sicherheit: EVG droht mit „Stillstand“ bei der Fußball-EM
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat rund 4000 Bahnbeschäftigte mit Kundenkontakt zu ihrem Sicherheitsempfinden befragt und nennt die Ergebnisse „erschütternd“. Demnach haben 82 % Anfeindungen oder Übergriffe erlebt.
Bei 63 % hat sich das Sicherheitsempfinden in den letzten fünf Jahren verschlechtert; ein Drittel der Beschäftigten fühlt sich unsicher. Die Kurzform der Studie lese sich laut EVG so: Beschäftigte in allen Bereichen des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs bleiben die Blitzableiter unzufriedener Fahrgäste – Tendenz steigend. Zur Fußball-Europameisterschaft im Juni/Juli fordert die Gewerkschaft ein EM-Sonderprogramm zum Thema Sicherheit. Dazu gehöre u. a. mehr Einsatz von Bundespolizei-Kräfte in den Zügen und verstärkt auch auf den Bahnhöfen. Verbessere sich die Sicherheitssituation nicht, droht EVG-Vorstand Kristian Loroch laut Tagesspiegel mit „Stillstand“ zur Fußball-EM: Die Beschäftigten könnten während des Turniers etwa kollektiv Überstunden abbauen und so „dafür sorgen, dass die Züge nicht fahren“. Die DB hat angekündigt, zur EM den Pool an Sicherheitskräften an Bahnhöfen und in Zügen um rund 20 % aufzustocken. (as)