Eisenbahn-Sachverständigentagung: DB Netz setzt bei Riedbahn-Sanierung auf Schulnoten-Prinzip

Mehr dazu verriet Christian Gruß, Vorstandsmitglied der DB Netz, beim ersten Fachvortrag der diesjährigen Eisenbahn-Sachverständigentagung in Fulda. Ein Ziel der Generalsanierung sei es, nach Abschluss der Maßnahmen mindestens fünf Jahre lang vollständige Baufreiheit auf der Strecke zu garantieren, wenn nicht sogar acht bis zehn Jahre, erläuterte Gruß. Für das Projekt würden sämtliche Anlagen der Riedbahn nach dem Schulnotenprinzip bewertet. Alle Anlagen mit einer „Zustandsnote“ 4 und schlechter würden erneuert. Nach der Generalsanierung müssten sämtliche dieser Anlagen mindestens eine Note von 1,8 oder besser haben.

Gruß nannte weitere Zahlen zu dem Projekt: Unter anderem würden 1200 Stelleinheiten, 152 Weichen und vier Bahnübergänge erneuert. Insgesamt gebe es sechs Bahnübergänge auf der Strecke – zwei würden beseitigt, indem einer durch eine Brücke ersetzt wird ein weiterer aufgelassen bleibt. Auch die Lärmschutzwände würden komplett erneuert – insgesamt rund 10,5 Kilometer. Außerdem würden 20 Bahnhöfe attraktiver gestaltet.

Die Riedbahn ist Teil eines Großprojekts, mit dem bis 2030 die am stärksten ausgelasteten Korridore bundesweit saniert werden sollen. Dazu zählen laut Gruß insgesamt rund 3500 Schienenkilometer in Deutschland. Die Riedbahn verläuft zwischen Frankfurt a.M. und Mannheim.

Die Eisenbahn-Sachverständigentagung von Eurailpress und dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) findet dieses Jahr zum 25. Mal statt. Rund 400 Teilnehmer sind bei dem Branchentreff dabei. In bewährter Weise sind am heutigen ersten Tag, 9. 2. 2023, Fachvorträge geplant. Morgen gehen die Teilnehmer in Workshops unter anderem zu Sicherungstechnik und Fahrzeugen. Rund 300 Tagungsteilnehmer sind vor Ort. Etwa 100 folgen der Veranstaltung per Live-Stream. Dies ist unter folgendem Link möglich: https://www.dvvmedia-webinar.com/eba23  (gk)