Deutsche Bahn: Überhöhte Preise an IT-Tochter Systel gezahlt?
Die Deutsche Bahn zahlte offenbar über Jahre hinweg viel zu hohe Preise für IT-Dienstleistungen des eigenen Tochterunternehmens DB Systel.
Dies berichtet das ARD-Magazin Panorama und beruft sich auf eine vorliegende Preisliste von Ende 2019. Danach sei beispielsweise für ein „ausgesuchtes Einzelangebot für digitale Infrastruktur“ 300 EUR/Monat gezahlt worden. Panorama recherchierte ein vergleichbares Angebot für unter 15 EUR/Monat. Da die Bilanzen der DB-Tochter nicht veröffentlicht und auch nicht vom Bundesrechnungshof kontrolliert werden, sehen laut dem Magazin Experten die Möglichkeit, dass sich einzelne DB-Unternehmen wie die DB Netz künstlich ärmer rechnen könnten. „Der Verdacht ist immer da, dass man solche Tochtergesellschaften auch nutzen kann, um Gewinne abzuschöpfen“, sagt der Wirtschaftsprofessor und Verkehrsexperte Christian Böttger im Interview mit Panorama. Laut DB sei das Preis-Leistungs-Verhältnis der DB Systel „nachweislich marktüblich“. Zudem würden unabhängige Beratungsunternehmen die Leistungen mit Wettbewerbern vergleichen. Konkret wurde der Konzern aber gegenüber dem Magazin nicht. (cm)