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Deutsche Bahn: Halbjahres-Bilanz mit Milliarden-Verlust

DB Konzernzentrale - BahnTower am Potsdamer Platz in Berlin; Quelle: DB/Volker Emersleben

Der DB-Konzern hat das erste Halbjahr 2024 mit hohen Verlusten abgeschlossen. Das bereinigte EBIT lag bei –677 Mio. EUR und verschlechterte sich damit gegenüber Vorjahr nochmals um 950 Mio. EUR.

Der Umsatz sank leicht um 3 % auf 22,3 Mrd. EUR. Das Konzern-Ergebnis nach Ertragssteuern landete bei –1,2 Mrd. EUR (2023: –71 Mio. EUR). Unternehmens-Chef Richard Lutz rechtfertigte die Verluste auch mit den Streiks der Gewerkschaft GDL und „Extremwetterereignissen“ in Verbindung mit den „strukturellen Schwächen“ des Schienennetzes. „Im Fernverkehr hat uns das in Summe im ersten Halbjahr rund 7-%-Punkte Pünktlichkeit gekostet und zusätzlich die Nachfrage gedämpft“, so Lutz. Dessen Pünktlichkeit lag im ersten Halbjahr bei nur 62,7 %.
DB Fernverkehr kam im ersten Halbjahr 2024 auf ein bereinigtes EBIT von –232 Mio. EUR (Vorjahr: –62 Mio. EUR). Der Umsatz im Segment sank im ersten Halbjahr um 68 Mio. auf 2,8 Mrd. EUR. Die Zahl der Reisenden ging um rund 6 % zurück, die Verkehrsleistung um 3,6 % auf rund 20,9 Mrd. Pkm. Bei der DB Regio stieg der Umsatz im Halbjahr um 283 Mio. EUR auf 5,0 Mrd. EUR. Das bereinigte EBIT war mit –66 Mio. EUR (Vorjahr –37 Mio. EUR) erneut negativ. Positiv habe sich das Deutschland-Tickets ausgewirkt. 6 % mehr Fahrgäste verzeichneten die DB-Nahverkehrszüge – und zwar auf längeren Strecken. Die Verkehrsleistung bei DB Regio Schiene stieg um 17 % auf 19,5 Mrd. Pkm. DB Cargo indes beförderte im ersten Halbjahr 2024 rund 10,2 % weniger Fracht als im Vorjahr, die Verkehrsleistung sank um 7,6 %. Der Umsatz ging um 106 Mio. EUR auf 2,8 Mrd. EUR zurück. Das bereinigte EBIT verschlechterte sich um 66 auf –261 Mio. EUR. Lichtblick ist derzeit die Logistik-Tochter DB Schenker. Mit einem bereinigten EBIT von 520 Mio. EUR liegt das Ergebnis gegenüber dem Vor-Corona-Niveau rund doppelt so hoch - trotz sich wieder normalisierender Luft- und See-Frachtraten, wie DB-Chef Lutz betonte. (dhe)

Artikel Redaktion Eurailpress
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