Deutsche Bahn / Fernverkehr: System bleibt offen – ICE 3-Nachfolger kommt
Die Deutsche Bahn wird auch künftig keine Reservierungspflicht im Fernverkehr einführen, um überfüllte Züge zu vermeiden.
„Ich schließe aus, das offene System zu schließen“, so Berthold Huber am Freitag (13.12.2019). Die Flexibilität mit dem Flexpreis sei ein Alleinstellungsmerkmal der Bahn, das nicht aufgegeben werde. Huber rechnet weiterhin mit einem deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen, 2019 werden es um die 150 Millionen sein. Der begrenzende Faktor ist nicht der Markt, so Huber, sondern die Kapazität. Dies gilt sowohl fahrzeug- wie netzseitig. Ein weiterer Flaschenhals ist der Personalmangel. Mit den Sparpreisen sei es zudem gut gelungen, die durchschnittliche Auslastung der Züge signifikant zu erhöhen: Lag sie über viele Jahre um 45 %, so lag diese in 2019 im Mittel bei 56 % und in den Monaten November/Dezember sogar bei über 60 %. Die DB will deshalb auch ihr Angebot weiter deutlich ausbauen. Zum Fahrplan 2021 wird der Halbstundentakt zwischen Hamburg und Berlin kommen und 2026 mit Eröffnung von Stuttgart 21 dann zwischen München, Stuttgart und Frankfurt/Köln. Weiter will die DB künftig alle kürzeren ICE-Züge in Doppeltraktion verkehren lassen. Aber auch die weitere Entwicklung der Fahrzeugflotte hat der Konzern im Blick: Laut Huber werden gerade die Anforderungen für den Nachfolger des ICE 3 erarbeitet, Gespräche u.a. mit Fahrgastgruppen hätten bereits stattgefunden. Huber hofft, die ersten Fahrzeuge im Fahrplanjahr 2028 im Einsatz zu haben. Mehr zur Strategie der DB im Fernverkehr in der ersten Ausgabe von Rail Business im Jahr 2020. (cm)