Deutsche Bahn: Auch Vorstände in Berateraffäre involviert
Die Affäre um Beraterverträge hoher Manager der Deutschen Bahn zieht größere Kreise.
Wie aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung unter Berufung auf den Abschlussbericht des Mannheimer Professors und Compliance-Experten Ulrich Tödtmann von der Kanzlei Rittershaus im Auftrag des DB-Aufsichtsrates hervorgeht, sind auch ehemalige Vorstände involviert. In elf Fällen richten sich die Vorwürfe gegen Manager von Konzerntöchtern, in zwei weiteren Fällen sei auch die Konzernspitze betroffen, in einem sogar mit Berthold Huber ein aktuelles Vorstandsmitglied. Auch der ehemalige Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg erhielt nach dem Ausscheiden und trotz Abfindung noch Beraterverträge über etwa 1 Mio. EUR ohne Zustimmung des Aufsichtsrates. Ein Fall ist laut dem Bericht besonders krass: ein Ex-Vorstand der Logistik-Tochter erhielt 2011 einen Beratervertrag über 375 000 EUR, um die Internationalisierung seines Fachbereichs zu erarbeiten. Die Prüfer allerdings fanden keinerlei Belege dafür, dass er auch wirklich eine Gegenleistung erbracht hat, zitiert die SZ aus dem Bericht. Strafrechtlich relevantes Verhalten sehen die Prüfer in der Affäre nicht. Der DB-Aufsichtsrat will über den Bericht am 18.09.2019 beraten. (cm)