BVG/U-Bahn-Beschaffung: Siemens legt Beschwerde ein
Siemens hat bei der Vergabekammer Berlin einen Nachprüfungsantrag zur geplanten Direktvergabe der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) eingelegt.
Wie gemeldet, will die BVG bei Stadler ohne Wettbewerb 20 vierteilige Kleinprofilzüge Typ IK für die Großprofillinie U 5 ordern. Der Auftragswert liegt bei rund 120 Mio. EUR. Die Kammer hat nun bis zum 03.01.2018 Zeit, über den Antrag zu befinden. Siemens sieht sich durch die Direktvergabe im parallel laufenden Vergabeverfahren über Großprofil-U-Bahnen benachteiligt. Hier will Siemens zusammen mit Bombardier die Fahrzeuge anbieten. Wie Rail Business erfuhr, sieht Siemens seinen Nachteil darin, dass für den Großauftrag nunmehr weniger Fahrzeuge zu liefern seien und Stadler mit diesem Auftrag im Rücken weniger Anlaufkosten habe. Zudem scheint die Eile der BVG „relativ“ zu sein, so ein Insider, da die BVG die Termine im Vergabeverfahren nach hinten verschoben habe. Die BVG argumentiert, dass sich der Reparaturbedarf „als deutlich größer“ herausgestellt habe als zunächst angenommen. Rail Business erfuhr hingegen, dass die Abnahmebehörde TAB die reparierten U-Bahnen des Typs F79 für weitere acht Jahre zugelassen habe. (cm)