Brasilien: Bahnunternehmen der Korruption angeklagt
Elf nationale und internationale Unternehmen der Bahnbranche, darunter Siemens, Bombardier, CAF, Alstom und Mitsui, müssen sich für Preisabsprachen bei Aufträgen für den Bau von S-Bahn und Metro-Linien in São Paulo und Brasília in den Jahren 2002 bis 2007 vor Gericht verantworten.
Das Oberste Gericht São Paulo ließ dazu vergangene Woche die Klage der örtlichen Staatsanwaltschaft zu. Die Staatsanwaltschaft fordert die Auflösung der Joint Ventures zwischen den betreffenden Unternehmen und der staatlichen Bahngesellschaft São Paulos, der CPTM (Companhia Paulista de Trens Metropolitanos), die ebenfalls angeklagt ist. Des Weiteren fordert die Staatsanwaltschaft, dass die Verträge gänzlich annulliert und bereits geflossene Gelder sowie Entschädigungszahlungen in Höhe von 30 % des Auftragsvolumens an den Staat zurückgegeben werden. Die Gesamtsumme der Zahlungen beliefe sich damit auf rund 418 Mio. BRL (etwa 120 Mio. EUR), so der Valor Econômico. Im Sommer 2013 hatte der Siemens-Konzern mit einer Selbstanzeige das Kartell öffentlich gemacht (15.07.2013). (cm)