Bahnindustrie: Auftragseinbruch bei Fahrzeugen
Das erste Halbjahr 2020 verlief für die Bahnindustrie in Deutschland sehr unterschiedlich. Sowohl im Bereich Fahrzeuge wie auch im Bereich Infrastruktur stieg der Umsatz deutlich (+25,7 % bzw. + 25,0 %). Dagegen war der Auftragseingang bei Fahrzeugen rückläufig (–14,5 %), bei der Infrastruktur aber positiv (+22,2 %).
Die teilte der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. heute (20.10.2020) mit. Der Umsatz der Gesamtbranche lag bei dem Rekordwert von 6,4 Mrd. EUR und damit um 25,5 % über dem Wert von 2019 (5,1 Mrd. EUR). Dabei stieg sowohl der Inlands- (+18 %) wie Auslandsumsatz (+39 %). Im Fahrzeugsegment stieg der Umsatz um 25,7 % auf 4,4 Mrd. EUR und bei der Infrastruktur um 25,7 % auf 2,0 Mrd. EUR. Der Auftragseingang sank um 6,3 % auf 7,5 Mrd. EUR. Betroffen war hier ausschließlich der Bereich Fahrzeuge, hier sank der Auftragseingang von 6,2 Mrd. EUR auf 5,3 Mrd. EUR (– 14,5 %). Dabei stieg der Inlandsbetrag sogar von 3,2 Mrd. EUR auf 3,9 Mrd. EUR, die Aufträge aus dem Ausland brachen um 53 % gerade zu sein (von 3,0 Mrd. EUR auf 1,4 Mrd. EUR). Die Infrastruktur legte dagegen zu: um 22,2 % von 1,8 Mrd. EUR auf 2,2 Mrd. EUR. Dabei stieg der Auftragseingang aus dem Ausland sogar höher an als aus dem Inland. VDB-Präsident Andre Rodenbeck führt die Auslandsprobleme klar auf die Corona-Pandemie zurück und nennt zwei Gründe: „Erstens werden öffentliche Investitionen in Schienenprojekte im Ausland teils zurückgefahren, verschoben oder zur Disposition gestellt. Und zweitens sind Exportaufträge eng verknüpft mit Beratungen vor Ort, die oft kaum noch möglich sind“. (cm)