9-Euro-Ticket/Marktforschung: Jeder Fünfte hat den ÖPNV vorher normalerweise nicht genutzt
Die bundesweite Marktforschung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Deutschen Bahn im Auftrag von Bund und Ländern zum 9-Euro-Ticket bestätigt nach Ablauf des ersten Monats erste Trendaussagen.
Sie lässt zahlengestützte und repräsentative Rückschlüsse zur Nutzung, Verkehrsverlagerung und auch -induzierung zu. So hat ein Fünftel der Käufer angegeben, dass der ÖPNV zuvor normalerweise nicht genutzt worden sei. Dabei wären 6 % der Fahrten ohne das 9-Euro-Ticket mit einem anderen Verkehrsmittel außerhalb des ÖPNV unternommen worden, davon gut die Hälfte mit dem Auto, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. Gut jede vierte aller Fahrten mit dem 9-Euro-Ticket, einschließlich der Fahrten der Abo-Kunden, wäre laut Marktforschung ohne das Ticket von vornherein gar nicht unternommen worden. 31 % der Käufer des 9-Euro-Tickets und 21 % der Abonnenten geben an, dass ihre Fahrten zumindest teilweise außerhalb des eigenen Verbundraums beziehungsweise Gültigkeitsbereichs erfolgt sind. Laut VDV haben „mindestens 30 Millionen Personen“ im Juni das Ticket besessen. Die Hauptgründe gegen den Kauf des 9-Euro-Tickets sind fehlende Nutzungsanlässe (37 %), umständliche Verbindungen (35 %) und die Vorliebe für das Auto (35 %). (cm)