Metro Stockholm: Ansaldo gewinnt Schiedsverfahren gegen SL
Ein schwedisches Schiedsgericht hat jetzt Ansaldo in einem Verfahren gegen die Region Stockholm und den Stockholmer Verkehrsverbund Storstockholms Lokaltrafik (SL) großteils Recht gegeben.
Bei dem Streit geht es um die Modernisierung des Signalsystems der Roten Linie der U-Bahn zwischen Mörby Centrum/Ropsten und Norsborg/Fruängen sowie deren Umstellung auf fahrerlosen Betrieb. Die später von Hitachi Rail übernommene Firma Ansaldo hatte 2010 die Ausschreibung gewonnen. Laut Vertrag sollte das Signalsystem 2014 betriebsbereit sein. Nachdem Ansaldo Fristen nicht eingehalten hatte und die Deadline auf 2019 verschoben worden war, hatte die Region Stockholm den Vertrag 2017 aufgehoben und die Rückzahlung der bereits geleisteten Zahlungen verlangt. Ansaldo hat diese Gelder zwar zurückgezahlt, aber ein Schiedsverfahren gegen die Entscheidung der Region Stockholm angestrengt: Laut Ansaldo lag das Problem bei verschiedenen Zusatzverträgen sowie der mangelhaften Projektleitung von SL. MTR, Betreiber der U-Bahn. Noch deutlicher werden die Wirtschaftsprüfer von PwC, die unter anderem Machtkämpfe der Projektleiter bei SL kritisierten. Die SL haben jetzt das Appellationsgericht Svea Hovrätt angerufen, das Schiedsurteil aufheben zu lassen. Die Erfolgsaussichten werden allerdings als gering beurteilt, sodass es letzten Endes wohl nur um die Höhe des Schadenersatzes gehen wird. (hz/cm)