Griechenland/Unglück von Evangelismos: Neues Gutachten sieht Fdl und Tf als Hauptschuldige
Ein weiteres Gutachten zum Unfall von Evangelismos wurde nach Presseberichten den Ermittlungsbehörden übergeben.
Dieses sieht als Hauptschuldige sowohl den Fahrdienstleiter (Fdl) von Larissa, der den Zug auf das falsche Gleis leitete und die weitere Fahrt nicht überwachte, als auch den Triebfahrzeugführer (Tf) des verunglückten IC62, der das Befahren dieses Gleises nicht dem Fahrdienstleiter kommunizierte. Andere Gutachten kommen zu dem Schluss, dass der Tf erfolglos versuchte, mit dem Fahrdienstleiter Kontakt aufzunehmen. In diesem Fall hätte er den Zug umgehend anhalten müssen. Es bleibt unklar, was tatsächlich auf der mit mindestens drei Personen besetzten Lok passierte, bei der der Fahrtenschreiber seit 2018 außer Betrieb war. Zudem ist das Infrastrukturunternehmen EIU OSE für das weitgehende Nichtfunktionieren der Sicherungssysteme verantwortlich. Der verheerende Brand im Speisewagen soll nach diesem Gutachten durch einen aufprallbedingten Lichtbogen und nachfolgend entzündetes Transformatorenöl ausgelöst worden sein, das auch im Speisewagen gelagerte Gasflaschen entzündete. Es wurden an der Unfallstelle intakte Gasflaschen gefunden, was das EVU HellenicTrain allerdings vehement bestreitet. (js/cm)
