Thomas Hailer

Mobilität 4.0 – Innovationsschub für die Schiene

Als Mobilitätsverband der deutschen Wirtschaft beschäftigen wir uns intensiv mit den Themen Digitalisierung und Vernetzung, denn beides ist für unsere Mitglieder unverzichtbar. Mit ihren innovativen Lösungen arbeiten die Unternehmen des Deutschen Verkehrsforums (DVF) daran, dass Mobilität durch eine intelligente Infrastruktur, Verkehrsmittel und Verkehrsabläufe noch sicherer, effizienter und umweltfreundlicher wird. So unterstützen etwa Computersysteme an Bord der Verkehrsmittel den Fahrzeugführer beim energieeffizienten Betrieb und automatisch fahrerlos verkehrende Fahrzeuge können in Häfen Abläufe auf der Schiene und Straße flexibler gestalten.
Die „digitale Revolution“ bietet einerseits neue Chancen, neue Geschäftsfelder, neuen Mehrwert für die Kunden, mehr Sicherheit und mehr Nachhaltigkeit. Andererseits stellt diese Entwicklung die Mobilitätsunternehmen und die Verkehrspolitik in Deutschland vor große Herausforderungen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen angepasst werden, um neue Mobilitätsdienstleistungen zu ermöglichen und zu fördern.
Zur Ausgestaltung dieser Rahmenbedingungen hat das DVF einen umfassenden Aktionsplan „Intelligente Mobilität“ vorgelegt. Er identifiziert wichtige Handlungsfelder – die vier „D’s“:

  1. Daten verfügbar machen
  2. Datenschutz gewährleisten
  3. Datennetze ausbauen
  4. Daten gegen Eingriffe von außen sichern („Cybersecurity“)

Es geht darum, zuverlässiger Informationen bereitzustellen, ein leistungsstarkes mobiles Übertragungsnetz zu etablieren und das Vertrauen der Kunden und Unternehmen zu verdienen, dass ihre preisgegebenen Daten sicher sind.
Der Start des Breitbandausbaus bedeutet für den Bund als maßgeblichen Investor auch, die Verkehrswege digital aufzurüsten. Ebenso muss er die Einhaltung der für 2018 gesetzten Ausbauziele der Mobilfunk- und Festnetze überprüfen und einfordern. Auch auf die Wirtschaft kommen Milliardeninvestitionen in Netz und Fahrzeuge zu – ebenso wie in digitalisierte Prozesse und in mehr Benutzerfreundlichkeit.
Erste Erfolge lassen sich bereits verbuchen: Die Konzessionäre für die neuen Mobilfunkfrequenzen stehen in der Pflicht, mit Priorität u. a. entlang von ICE-Strecken mobiles Breitband aufzubauen. Der Bund erweitert seinen lange Zeit vor sich hin dümpelnden „Mobilitätsdatenmarktplatz“ zu einer „mCloud“. Auf dieser Plattform bündelt der Bund die Verkehrsdaten des Bundes stellt sie zur Verfügung. Insbesondere im Schienenverkehr will die Bundesregierung die Modernisierung und Digitalisierung vorantreiben, etwa bei der europäischen Sicherungsund Stellwerktechnik oder die flächendeckende Anbindung aller ICE-Strecken an das mobile Breitband. Über den 100 Millionen Euro schweren
mFUND wird außerdem die Entwicklung digitaler Innovationen im Mobilitätsbereich gefördert. Wir meinen, das sind die richtigen Maßnahmen, um die Digitalisierung auch im Schienenverkehr zu etablieren.


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Artikel von Gastkommentar aus der ETR, Ausgabe 9/16
Artikel von Gastkommentar aus der ETR, Ausgabe 9/16