Tarifauseinandersetzung: Fronten zwischen GDL und DB verhärtet
Der am Montag stattgefundene Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL hat bundesweit zu deutlichen Behinderungen geführt.
Dabei gab es regional keine Schwerpunkte. Allerdings zeigte sich schnell, dass die GDL keineswegs den Schwerpunkt der Streiks auf den Güterverkehr gelegt hat, wie sie selbst noch am Montagmorgen verkündet hat. Dies kommentiert DB-Personalvorstand Ulrich Weber mit den Worten: „ Die GDL hat Foul gespielt.“ So kam es im Fern- wie Regionalverkehr zu massiven Ausfällen, auch bei den S-Bahntochtergesellschaften in Berlin und Hamburg fielen fast alle Fahrten aus. Die DB sei zu Verhandlungen bereit, „anders als die GDL öffentlich behauptet“, so Weber weiter. Das neue Angebot sehe eine Entgelterhöhung um 1,9 % bei einer Laufzeit von einem Jahr vor. Darüber hinaus habe die DB ihre Bereitschaft erklärt, für Lokomotivführer über alle weiteren entgelt- und arbeitszeitbezogenen Forderungen zu verhandeln, so der Konzern.
Die GDL dagegen sieht in dem DB-Angebot „ keinerlei substantielle Veränderung“. Nach wie vor wolle der Arbeitgeber „die Tarifmacht der GDL durch ein fadenscheiniges Kooperationsabkommen brechen“, so deren Chef Claus Weselsky. Werde der Arbeitgeber „seine Position nicht verändern“, würden weitere Warnstreiks folgen. Angesichts der Arbeitskämpfe der beiden Berufsgewerkschaften GDL und Vereinigung Cockpit (VC) forderte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer von der Bundesregierung eine gesetzliche Regelung zur Wiederherstellung der Tarifeinheit. Er erwarte ein Gesetz noch in diesem Jahr, sagte er der Tagezeitung Die Welt. (cm)