Politik

Stuttgart 21: DB kannte Kostensteigerung bereits im Sommer 2012

Der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Volker Kefer, wusste bereits im Sommer 2012 über die deutliche Kostensteigerung Bescheid. In dem Dossier, das das Bundesverkehrsministerium für die Arbeitskreise des DB-Aufsichtsrates erstellt hat, wird auf ein Gutachten der Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhouse-Coopers verwiesen.

Darin steht laut Stuttgarter Zeitung, dass Kefer bereits am 02.07.2012 die vorläufigen Ergebnisse sowie Chancen und Risiken kannte. Erste Einschätzungen seien am 03.08.2012 erörtert worden. Zudem kreidet der Bericht der Unternehmensspitze gravierende Verfehlungen an. Sie habe den Aufsichtsrat in etlichen Fällen unzureichend, zu spät oder gar falsch informiert, zitiert die Zeitung. Unklar ist auch, ob dem DB-Vorstand möglicherweise Regressansprüche drohen. Dies solle das Ministerium prüfen, so das Dossier. Laut Stuttgarter Zeitung hat die Deutsche Bahn aber bei der Mannheimer Kanzlei SZA Schilling, Zutz & Anschütz ein Gutachten in Auftrag gegeben, das Haftungs- und Regressansprüche an den DB-Vorstand verneint. Das vom Verkehrsministerium erstellte Dossier trägt laut der Stuttgarter Zeitung in der autorisierten Reinschrift-Fassung vom 30.01.2013 unter anderem den Vermerk des wichtigen Referats LK 17, das im BMVBS für den Landverkehr und S 21 federführend ist. Landesverkehrsminister Winfried Hermann fordert Bund und DB auf, klar Stellung zu beziehen, wie die Mehrkosten getragen werden können. (cm)

 

Artikel Redaktion Eurailpress
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