SPNV-Vergabe: DB Regio-Betriebsrat polemisiert gegen Städtebahn und NASA
Der Betriebsrat der DB Regio versucht aktuell, bei Aufgabenträger Stimmung gegen Wettbewerbsunternehmen zu machen. Wie die Mitteldeutsche Zeitung schreibt, behauptet DB Regio-Betriebsratschef Manfred Ohme, dass DB Regio ein günstigeres Angebot als Abellio beim SPNV-Netz MDSB II (Mitteldeutsche-S-Bahn II) abgegeben hätte.
Laut Rüdiger Malter, Geschäftsführer der NASA in Sachsen-Anhalt, treffe dies nur zu, „wenn man lediglich die reinen Kosten betrachtet“. Die seien aber nur zu 80 % gewertet worden, die anderen 20 % betreffen Betriebskonzept und Service. Laut der Zeitung hat Abellio unter anderem damit gepunktet, in seinen Zügen eine bestimmte Anzahl von Sitzen kostenlos aus- und einzubauen, um den Stellplatz für Fahrräder an den Bedarf anpassen zu können. Das Pikante hier ist, dass DB Regio gegen die geplante Vergabe an Abellio eine Beschwerde laufen hat.
Auch in einem anderen Verfahren hat der Betriebsrat von DB Regio einen Brief geschrieben. Grit Tannenberger, stellv. Betriebsratsvorsitzende, schrieb in einem offenen Brief, der Rail Business vorliegt, den Landrat des Kreises Meißen an. Es geht um das Verfahren Ostsachsennetz (Rail Business vom 24.07.2012 und 25.10.2012). Die Aufgabenträger sollten die Ängste der Mitarbeiter berücksichtigen, schließlich sei dies kein Wettbewerb. Kritisiert werden „Dumpinglöhne“, konkret angegriffen wird die Städtebahn Sachsen. Dort sollen die Eisenbahner 40 % weniger Lohn erhalten. Zudem werde befürchtet, das Bahngesellschaften mit tschechischen Lokführern antreten werden. Die Städtebahn hat erst gerade die Tarifverhandlungen mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL abgebrochen. (cm)
