Nach schwerem Zugunglück: Griechenlands Verkehrsminister tritt zurück
Als Konsequenz aus dem Zugunglück bei Larissa in der Nacht zum 01.03.2023, bei dem inzwischen mindestens 46 Tote zu beklagen sind, ist der griechische Verkehrsminister Kostas Karamanlis zurückgetreten.
Er habe vor über drei Jahren die Eisenbahn in einem Zustand übernommen, der nicht ins 21. Jahrhundert passe, sagte Karamanlis. Es sei unmöglich, nun so weiterzumachen, als ob nichts passiert wäre. Aus Protest gegen den maroden Zustand der griechischen Bahnen sind landesweit die Eisenbahner heute (02.03.2023) in einen 24-stündigen Streik getreten. Dem hat sich das Personal der Metro Athen angeschlossen, das sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert sieht. Nach aktuellem Stand ist das Unglück direkt auf einen Fehler des Fahrdienstleiters in Larissa zurückzuführen. Inzwischen wird aber immer klarer, dass die eigentliche Unfallursache auf nicht funktionierende Sicherungsanlagen zurückzuführen sein dürfte. Alle Befehle, inklusive das Überfahren Halt zeigender Signale, werden dort per Funk erteilt; die Aufzeichnungen dazu sind handschriftlich. Der Funkempfang ist aber nicht überall möglich, der entgegenkommende Güterzug befand sich in einem Tunnel im Funkloch. Warum der IC auf dem linken Gleis fuhr, obwohl beide Gleise verfügbar waren, ist derzeit unklar. (js/as)