Politik

Italien: FS hat zu hohe Schulden

Nach Auffassung des Rechnungshofes hat Trenitalia zu hohe Schulden. Foto: C. Müller

Der italienische Rechnungshof (Corte dei Conti) hat am 23.12.2013 seine Berichte an das Parlament über die Bilanzen der italienische Staatsbahn FS und des Infrastrukturbetreibers RFI für das Jahr 2012 veröffentlicht. Er gab Grünes Licht für den Haushalt der Staatsbahn, sieht aber den vorhandenen Schuldenberg als Gefahr für ein am liberalisierten Wettbewerb teilnehmendes Unternehmen.

Das Nettoergebnis der Gruppo FS Italiane von 381 Mio. EUR entsprach einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 96 Mio. EUR (+33 %). Zurückzuführen ist das Ergebnis auf die Stabilität der Erträge und die Senkung der Betriebskosten, vor allem als Folge des Personalabbaus und der verbesserten Effizienz der verschiedenen Geschäftsprozesse. Der Infrastrukturbetreiber RFI fuhr im Jahr 2012 einen Gewinn von 160 Mio. EUR ein (+60 %), das Wachstum der Bruttobetriebsmarge (137 Mio. EUR, +57 %) ist zu 92 % auf gestiegene Umsatzerlöse und zu 8 % auf den Rückgang der Betriebskosten zurückzuführen. Der Gerichtshof bemängelt aber den vorzeitigen Abbruch mehrerer Hochgeschwindigkeitsverträge, die Verluste im Wert von 193,4 Mio. EUR brachten. Gewarnt wird außerdem vor möglichen Kosten, die aus Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren der Hochgeschwindigkeits-Tochter TAV entstehen könnten. Für Trenitalia fordert der Rechnungshof eine weitere Verbesserung des Managements und geeignete Maßnahmen, um besser die aus der Vergangenheit ererbte strukturelle Schwäche einer Gesamtverschuldung von mehr als 6 Mrd. EUR beheben zu können. (wkz/cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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