Großbritannien: FirstGroup erwägt rechtliche Schritte
Wie britische Medien berichten, stehen die Regierung und der Transportminister Patrick McLoughlin wegen des Abbruches des Ausschreibungsverfahrens West Coast Main Line gehörig unter Druck ("Rail Business" vom 04.10.2012).
Am 09.12.2012 läuft der bestehende Franchise-Vertrag mit Virgin aus und der bevorstehende Weihnachtsverkehr mit seinen Vorbuchungsoptionen erfordert eine schnelle Entscheidung. Gespräche sollen innerhalb der nächsten zwei Wochen abgeschlossen sein. Drei mögliche Optionen stehen zur Auswahl, die alle gesellschaftliche oder rechtliche Risiken beinhalten:
• Der Betrieb wird am 09.12.2012 von der staatlich betriebenen Directly Operated Railways (DOR) übernommen.
• Mit Virgin Rail wird ein Abkommen geschlossen, den Betrieb aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nur für ein Jahr weiterzuführen. Ab dann übernimmt die DOR den Betrieb.
• Mit Virgin Rail wird ein Besorgungsvertrag zum Betrieb für 18 bis 24 Monate geschlossen, dann kann ein neuer Franchise-Gewinner die Leistungen übernehmen.
Auch auf die anderen noch ausstehenden Wettbewerbsverträge (Great Western, Essex Thameside und Thameslink) angewandt, wäre dies möglicherweise die sauberste Lösung, bis die Regierung alle Wettbewerbsverfahren einer unabhängigen Überprüfung unterzogen hat.
Aus Unternehmenskreisen von Virgin/Stagecoach ist zu vernehmen, dass die erste Variante das „Aus“ für Virgin als Bahngesellschaft bedeuten würde, die zweite wäre ein „Pyrrhussieg“, da das Unternehmen nicht in der Lage wäre, unter diesen Bedingungen sein Personal zu halten. Völlig offen ist noch die Möglichkeit, dass FirstGroup gegen eine Entscheidung zugunsten von Virgin rechtliche Mittel einlegen könnte. (wkz/cm)