Gescheiterte Tarifverhandlungen: DB spricht von "unglaublichem"Vorgang
Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Bahn (DB) und EVG hat die DB von einem "unglaublichen" Vorgang gesprochen. Möglich ist jetzt ein Schlichtungsverfahren. Es könnte aber auch zu unbeschränkten Streiks kommen.
Die EVG werfe einen fast fertigen Abschluss weg und setze kurz vor dem Ziel alles auf Null, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler zum Scheitern der Gespräche. "Eine Einigung war zum Greifen nah, 140 Seiten Tariftext sind bereits fertig. Wir haben intensiv verhandelt, hart gerungen und viele Teileinigungen erzielt. Das ist jetzt alles wieder vom Tisch.“
Die EVG kritisierte in einer Stellungnahme, dass für sie vor allem die Laufzeit von 27 Monaten des geplanten Tarifvertrags unannehmbar sei. Außerdem sei die angebotene Lohnerhöhung zu niedrig. Die DB hatte zuletzt einen Festbetrag sowie einen zusätzlichen Inflationsausgleich in Höhe von 2850 Euro netto bei einer Laufzeit von 27 Monaten in Aussicht gestellt. Außerdem lagen laut Bahnkonzern weitere strukturelle Verbesserungen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und der Mitarbeitenden-Bindung auf dem Tisch. So sollte es in der Instandhaltung, den Werkstätten und Stellwerken nochmal eine zusätzliche Lohnerhöhung von im Schnitt 7,5 Prozent gegeben.
Der Bundesvorstand der EVG will heute in Berlin über sein weiteres Vorgehen beschließen. Möglich sind unbeschränkte Streiks, aber auch ein Schlichtungsverfahren kommt in Frage. (gk)