Politik

GDL: Kein Streik in dieser Woche

GDL-Vorsitzender Claus Weselsky. Foto: GDL

Diese Woche will die Lokführer-Gewerkschaft GDL nach den Worten ihres Vorsitzenden Claus Weselsky nicht streiken.

Sollte die Deutsche Bahn aber für die Zugbegleiter weiterhin „lediglich Gespräche oder Sondierung“ und keine Verhandlungen anbieten, sollen „in der kommenden Woche“ weitere befristete Streiks folgen. Laut GDL habe das Zugpersonal „wie eine Eins“ hinter den Forderungen der GDL gestanden. Die DB dagegen ließ verlauten, dass unter den 4000 Streikenden rund „90 %“ Lokführer gewesen seien. Damit werde deutlich, dass der „selbstgewollte Vertretungsanspruch“ der GDL für das Zugpersonal nicht „greift“. Die DB hatte noch kurz vor Streikbeginn am Freitag (17.10.2014) der GDL für die Lokführer ein Angebot unterbreitet, was die GDL aber abgelehnt hat. Danach sollte der Lohn um drei Stufen erhöht werden (2,1 % zum 01.12.2014, 1,5 % zum 01.07.2015 und 1,4 % zum 01.07.2016), es sollte ein Einmalbetrag von 325 EUR erfolgen und Verbesserrungen bei der Schichtplanung geben.
Unterdessen fordert die Eisenbahngewerkschaft EVG dazu auf, den jeweiligen Organisationsgrad der EVG und der GDL für die Unternehmen der DB AG nach Berufsgruppen neutral ermitteln zu lassen. Dies sollte über einen neutralen Notar erfolgen.
Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, hat der GDL-Führung vorgeworfen, die Öffentlichkeit im aktuellen Tarifkonflikt mit vermeintlichen Mitgliederzahlen zu verwirren, um so für sich einen Verhandlungsanspruch für das gesamte Fahrpersonal ableiten zu können. „Eine solche unabhängige Klärung der Mitgliederstärke – und damit des federführenden Verhandlungsmandats – schafft die dringend nötige Klarheit und beendet den Zahlenstreit“, so EVG-Chef Alexander Kirchner. Parallel hielt er aber schon jetzt fest, dass die EVG bei allen Berufsgruppen außer den Lokführern die Mehrheit der Beschäftigten vertritt, „alle anderen Aussagen sind falsch“.
Die DB beziffert die Kosten für den Streik auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Dazu gehören Einnahmeausfälle, Erstattungszahlungen Übernachtungsgutscheine und Taxifahrten. Hinzu komme eine hohe Zahl von Zügen, die tagsüber beschmiert wurden, so allein in Berlin 69 S-Bahn-Wagen. (cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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