Politik

Deutschlandticket: Wissing setzt auf Vertriebseinsparungen statt neuer Bundesmittel

Bundesverkehrsminister Volker Wissing erhöht den Druck auf die Verkehrsverbünde. Quelle: BMDV

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will keine zusätzlichen Bundesmittel zur Finanzierung des Deutschlandtickets bereitstellen. Die Länder müssten jetzt zunächst bei den Verkehrsverbünden und den Vertriebskosten sparen, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Ich empfehle den Ländern, jetzt mutig weiter voranzugehen und den Flickenteppich der Verkehrsverbünde effektiv neu zu ordnen“, so Wissing, „da müssen jetzt Einspareffekte erzielt werden, sodass der ÖPNV besser wird im Angebot und gleichzeitig unnötige Kosten eingespart werden. Wir haben allein 2 Mrd. EUR Vertriebskosten für ÖPNV-Tickets. Das muss sich ändern“, sagte er weiter.

Die Länder hatte Wissing in einem Brandbrief gewarnt, dass sie „die Fortführung des Deutschlandtickets oder zumindest dessen flächendeckende Anwendung ernsthaft gefährdet“ sehen, wenn es keine Einigung bei offenen Finanzfragen für die Zeit nach 2023 gebe. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) wurde noch deutlicher: „Die Aussagen von Bundesverkehrsminister Wissing sind eine absolute Frechheit! Als ob das Geld irgendwo herumläge und wir es nur aufzuheben bräuchten.“ Und sein NRW-Kollege Oliver Krischer (Grüne) legte nach: „Ich möchte gerne mal von Herrn Wissing hören, welche Einsparmöglichkeiten er konkret sieht. Aus seiner Zeit als Verkehrsminister in Rheinland-Pfalz ist mir jedenfalls nichts Entsprechendes bekannt.“

Auch der Branchenverband VDV sieht die Zukunft ungewiss, da die Verkehrsunternehmen und -verbünde nicht wüssten, ob eine Finanzierung im nächsten Jahr weitergehe. (cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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