DB/EVG: Digitalisierungs-Tarifvertrag mit neuem Wahlrecht

Neben einer Entgelterhöhung von insgesamt 5,1 % wurde ein neuartiges Wahlmodell zur Arbeitszeit vereinbart, Verbesserungen für die Nachwuchskräfte erzielt und Regelungen zur Digitalisierung, insbesondere für mobile Arbeit, in einem einzigartigen Tarifvertrag „Arbeit 4.0“ festgeschrieben. Außerdem wurde der Demografie-Tarifvertrag u.a. mit höheren Anreizen für Langzeitkonten weiterentwickelt. Die Entgelttarifverträge treten rückwirkend zum 01.10.2016 in Kraft. Die Laufzeit beträgt 24 Monate bis 30.09.2018. Das neue Wahlrecht gilt ab Januar 2018. Die Löhne steigen für alle in die Tarifrunde einbezogenen Unternehmen ab 01.04.2017 um 2,5 % und am 01.01.2018 um weitere 2,62 %. Außerdem wird es eine Einmalzahlung von 550 EUR für die Monate Oktober 2016 bis März 2017 geben. Der Zusatzurlaub bzw. Zeitzuschlag für Nachtarbeit steigt mit einer Wirkung von 0,35 %.

Das Wahlmodell zur Arbeitszeit im Wert von 2,6 % sieht folgende Alternativen vor:

1. Der Mitarbeiter behält seine 39-Stunden-Woche bei und erhält 2,5 % mehr Lohn.

2. Anstelle einer Lohnerhöhung entscheidet sich der Mitarbeiter alternativ für eine niedrigere Arbeitszeit oder

3. der Mitarbeiter wählt sechs Tage mehr Urlaub und erhält ebenfalls keine Lohnerhöhung.

Erstmalig wird ein Tarifvertrag abgeschlossen, der es Arbeitgeber, Gewerkschaft und Betriebsräten ermöglicht, die Auswirkungen von Digitalisierung und die damit einhergehende Veränderung von Berufs- und Beschäftigungsbedingungen frühzeitig und vorausschauend zu begleiten und zu gestalten. So können DB-Mitarbeiter ihren Arbeitsort selbst wählen, wenn ihre Tätigkeit mobiles Arbeiten zulässt. In dem Kontext vereinbarten beide Seiten auch eine konzernweit einheitliche Regelung für Rufbereitschaften.

Für Auszubildende werden ein Mietkostenzuschuss und eine Prämie zur betrieblichen Altersvorsorge eingeführt. Das Volumen des gesamten Pakets ist im Laufe der Verhandlungen von 10 auf 13 % im Schnitt gestiegen. (cm) Weitere Infos...