Allianz pro Schiene: Pro-Kopf-Investitionen ins Bahnnetz leicht gesunken
Deutschland hinkt bei den Pro-Kopf-Investitionen in die Schieneninfrastruktur im europäischen Vergleich weiter hinterher. Im vergangenen Jahr hat der Staat pro Einwohner 114 EUR für seine Schieneninfrastruktur ausgegeben – ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2021.
In den meisten anderen Ländern sind die Investitionssummen gestiegen. Das zeigt eine Auswertung der Allianz pro Schiene unter anderem auf Grundlage von Daten der Unternehmensberatung SCI Verkehr. 2021 wurden in Deutschland 124 EUR pro Kopf ausgegeben, wobei allerdings 12 EUR davon auf eine nachgeholte Eigenkapitalerhöhung der DB aus dem Jahr 2020 entfielen. Laut dem Ranking mit insgesamt 14 europäischen Staaten findet sich Deutschland abgeschlagen auf Platz 12 wieder. Nur Spanien (67 EUR) und Frankreich (46 EUR) investieren weniger Geld pro Kopf. Platz eins belegt Luxemburg mit 575 EUR, gefolgt von der Schweiz mit umgerechnet 450 EUR pro Einwohner. In Deutschland hält Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, einen Wert von 150 EUR pro Kopf für sinnvoll um umsetzbar. Zwar habe der Bund 2022 im direkten Vergleich mehr in sein Schienennetz (52 %) investiert als in die Fernstraßen (48 %), aber auch hier seien Länder wie Österreich (72 % in die Schiene) oder Luxemburg (60 %) deutlich besser aufgestellt. Aber, so Flege, mit Blick auf den Haushaltsentwurf für 2024 lasse sich vorhersagen, dass die Ampel-Regierung die Investitionen in die Schieneninfrastruktur spürbar aufstocken will. Laut Flege sollte die Finanzierung vereinfacht und effizienter erfolgen: Statt 189 einzelne Finanzierungsprogramme sollte es zwei Fonds wie in der Schweiz geben. (cm)