49-Euro-Ticket: Lob vom HVV für rein digitale Variante
Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), hält es für richtig, dass die Verkehrsminister von Bund und Ländern das 49-Euro-Ticket als rein digitales Angebot planen und nicht mehr als klassische Papierfahrkarte.
Dies sei „der richtige Weg“, sagte die HVV-Chefin kürzlich bei der Digital Mobility Conference des Wirtschaftsverbandes Bitkom in Berlin. Die Digitalisierung des ÖPNV schreite unaufhaltsam voran. Es sei daher wichtig, dass sich auch die Politik dieser Entwicklung öffne und sie mit den richtigen Entscheidungen fördere, erläuterte Anna Korbutt.
Das 49-Euro-Ticket ausschließlich digital anzubieten, sei daher „konsequent“. Eine Chipkarte, von den Verkehrsminister ebenfalls erwogen, beurteilte die HVV-Chefin dagegen skeptisch. Den Weg der konsequenten Digitalisierung zu beschreiten, sei besser. „Für uns ist die Chipkarte daher nur zweite Wahl“, so die HVV-Chefin.
Das Vorhaben der Verkehrsminister von Bund und Ländern, das 49-Euro-Ticket nicht mehr als klassische Papierfahrkarte anzubieten, war in der ÖV-Branche auch auf Kritik gestoßen. Verbraucherschützer lehnen den Plan ebenfalls ab. Gregor Kolbe, Referent für Verkehrsmärkte beim Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), sagte Eurailpress: „Allein auf eine digitale Lösung zu setzen, würde das 49-Euro-Ti-cket für viele Menschen praktisch nicht nutzbar machen. Nicht alle haben ein Smartphone, und nicht alle haben die Möglichkeit, ein Ticket online zu kaufen.“
Wolle man mehr Menschen in den Nahverkehr holen, sei „ein einfacher Ticketerwerb für alle unerlässlich“, so Kolbe weiter. „Neben einem digitalen Ticket muss der Kauf an Schaltern und Fahrkartenautomaten grundsätzlich möglich sein." (gk)