Zugunglück Meerbusch: Güterzug stand vor Signal – Strecke noch länger gesperrt
Am 05.12.2017 um 19.27 Uhr prallte der DPN 23547/Linie RE 7 (Rheine – Köln – Krefeld) vom Betreiber National Express bei Meerbusch-Osterath (km 41,2) gegen den Güterzug GM 48714 der DB Cargo, ein Erzleerzug von Dillingen nach Rotterdam.
Dabei wurde die Oberleitung zerstört, weswegen die Rettungskräfte erst nach Erdung der Oberleitung gegen 21.15 Uhr an den Zug heran konnten. Laut der Feuerwehr Meerbusch wurden von den 173 Fahrgästen 33 leicht und sieben schwer verletzt, bei einer Person bestand „ vitale Bedrohung“. Bei dem Aufprall wurden die letzten drei Wagen des Güterzuges aus den Gleisen gedrückt, zwei davon lagen auf der Böschung (s. Luftbilder der Rheinischen Post). Der Triebfahrzeugführer des Regionalzuges konnte noch eine Schnellbremsung einleiten und sich wie auch die Fahrgäste aus dem vorderen Zugteil in Sicherheit bringen. Laut Gerd Münnich von der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchungen hat der Güterzug ordnungsgemäß vor dem Signal zur Einfahrt in den Bahnhof Meerbusch-Osterath gewartet. „Der Personenzug hätte in den Abschnitt nicht reinfahren dürfen“, sagte er. Die Fahrtenschreiber beider Züge seien sichergestellt worden. Auch in den Stellwerken seien Informationen gesichert, der Bahnfunkverkehr sei ebenfalls aufgezeichnet worden. Die DB Netz gibt aktuell an, dass die Strecke Neuss – Krefeld heute gegen Mittag wieder frei sein könnte, eine „zuverlässige“ Prognose sei aber „noch nicht möglich“. Die Bergung der Fahrzeuge hat am gestrigen Tag begonnen. (cm)