Unfall bei Garmisch-Partenkirchen: Experten verweisen auf verschiedene Mängel
Laut verschiedener Experten gab es zahlreiche Indizien dafür, dass bei der Entgleisung am 03.06.2022 bauliche Probleme die Situation massiv verschärft hätten.
Dadurch sei die Schwere des Unglücks und die Opferzahl zu erklären. Dieter Doege, ehemaliger Vorsitzende der Initiative Pro Bahn, sowie Jens Ode haben dazu einen ausführlichen Bericht erarbeitet, der u.a. auch von Winfried Wolf und dem bayerischen GDL-Bezirksvorsitzenden Uwe Böhm vorgestellt wurde. Im Mittelpunkt der Kritik steht der massive Straßenausbau direkt neben der Bahnstrecke. Dadurch musste räumlich sehr beengt ein Flusslauf eingeengt werden und Bahndamm sowie auch Straßendamm fallen steil über mehrere Meter zum Bach ab. Dies habe überhaupt erst zu den schweren Schäden an den entgleisten Waggons geführt. Gerade wegen dieses kritischen Bereichs, so die Autoren, hätte die Kurve dort mit Führungsschienen ausgestattet sein müssen, um ein Abstürzen entgleister Fahrzeuge möglichst zu vermeiden. Weiter habe es im Vorfeld schon Berichte von Triebfahrzeugführern über den kritischen Zustand des betreffenden Streckenabschnitts gegeben. Die Autoren legen Wert darauf, hier nicht einzelne Beschäftigte der DB oder einen singulären Faktor wie Betonschwellen als Ursache anzuführen. (cm)