Schwellenproblem: DB spricht von Herstellerfehler und dreistelligem Millionenschaden
Die DB wird das Inspektionsprogramm bei Betonschwellen bis Ende August beenden. Seit Juli werden bundesweit im Schienennetz rund 200.000 Schwellen eines bestimmten Bautyps und Herstellers geprüft (Rail Business vom 17. und 18.08.2022).
Nach dem Unfall bei Garmisch-Partenkirchen am 03.06.2022, dessen Ursache noch nicht abschließend feststeht, entschied die DB, vorsorglich baugleiche Schwellen zu untersuchen. „Erste vorläufige Erkenntnisse aus technischen Gutachten unabhängiger Prüfinstitute legen nun den Verdacht nahe, dass ein Herstellerfehler vorliegt: Die Schwellen weisen teilweise Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit auf“, teilte die DB am 19.08.2022 mit. Aktuell gebe es in Folge der Untersuchungen an rund 165 Stellen im Schienennetz Einschränkungen, mit Schwerpunkten in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ziel sei es, dass „nahezu alle betroffenen Strecken bis Ende des Jahres wieder regulär befahrbar sind“, doch werde sich der Schwellentausch teilweise bis ins kommende Jahr ziehen. Die DB erwartet als Schaden einen dreistelligen Millionenbetrag und prüft mögliche Regressansprüche gegenüber dem Hersteller Leonhard Moll Betonwerke GmbH & Co. KG. (as)