Schweiz/BAV: BLS bekommt zwei Fernverkehrslinien
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat am 12.06.2018 die Konzessionsverfügung für den Betrieb des Eisenbahn-Fernverkehrs ab Ende 2019 erlassen.
Der größte Teil der Linien und das ganze Intercity-Netz gehen wie angekündigt an die SBB (Rail Business vom 19.04.2018). Die BLS erhält die Konzession für zwei Interregio-Linien (Bern – Biel und Bern – Burgdorf – Olten). Aufgrund der Anhörung der betroffenen Kreise hat das BAV den Deckungsbeitrag für die Fernverkehrsnetze der SBB tiefer festgelegt als zunächst geplant. Die künftigen Gewinne der SBB steigen damit um ca. 50 Mio. CHF. Das BAV kommt damit der SBB und dem Preisüberwacher entgegen. Dank dem Mehrbahnenmodell in moderater Ausprägung profitieren die Passagiere von zusätzlichen Angeboten. Die Steuerzahlenden werden um 75 Mio. CHF pro Jahr entlastet. Die SBB kritisiert den Beschluss des BAV erneut. Sie betrachtet die Entscheidung als einen „verkehrspolitisch bedeutenden Systemwechsel“, die „langfristigen“ Auswirkungen auf Kunden, Bund und Kantone seien „zu klären“. Die am Verfahren beteiligten Parteien haben die Möglichkeit, gegen die Konzessionsentscheidung des BAV Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einzulegen. (cm)