NBS Wendlingen - Ulm: Betrugsermittlungen bei Filstalbrücke
Kam es beim Bau der Filstalbrücke in Zuge der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm zu einem Betrug? Wie der SWR berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart deswegen.
Laut SWR-Recherchen werden sechs Mitarbeiter von sechs am Projekt beteiligten Unternehmen beschuldigt. Es geht um zu hohe Abrechnungen und manipulierte Bautagebücher. Auch deshalb soll die Brücke laut SWR mindestens das Dreifache des ursprünglich kalkulierten Preises gekostet haben. Laut der Staatsanwaltschaft handele es sich nicht um Unternehmen des DB-Konzerns.
Ursprünglich sollte die Brücke 50,1 Mio. EUR kosten. Im Frühjahr 2020 drohten deutliche Mehrkosten, woraufhin der Auftragnehmer aus dem Vertrag aussteigen wollte. Letztlich einigten sich Deutsche Bahn und Auftragnehmer auf eine „Cost-Plus-Fixed-Fee-Regelung“ (CPFF), dem das Eisenbahn-Bundesamt und das Bundesverkehrsministerium zugestimmt hätten, so der SWR. Dadurch sollte der Auftragnehmer rund 10 Mio. EUR mehr als Gewinnzuschlag erhalten. Hier sehen Experten einen möglichen Ansatz für die Fehlhandlungen. Laut SWR hat mit Stand 2020 die Brücke dann 161 Mio. EUR gekostet – unklar ist, ob dies auch bei der Schlussabrechnung so bleibt. (cm)