Italien/Schweiz: Baustopp bei internationaler Bahnstrecke
Bei dem internationalen Bahnprojekt Mendrisio – Stabio – Varese (FMV) zwischen der Schweiz und Italien kommt es auf italienischer Seite zum Baustopp. Das federführende Bauunternehmen Ing. Claudio Salini Grandi Lavori Spa (ICS) hat die Arbeiten eingestellt. Hintergrund für den Baustopp ist laut Basler Zeitung die Lagerung des Aushubmaterials, in dem natürliches Arsen gefunden wurde.
Deshalb gelten für die Deponierung strengere gesetzliche Vorschriften, deren Mehrkosten das Unternehmen nicht allein tragen kann oder will. Außerdem fehlen entsprechende Deponien. Auf der neuen Linie fällt wegen der Tieferlegung von Trassen reichlich Material an. Die 17,7 km lange FMV soll 2014 in Betrieb gehen, in der Schweiz laufen die Arbeiten an dem 6,6 km langen Teilstück planmäßig.
Die FMV ermöglicht zum einen eine direkte Verbindung von Mendrisio und Lugano an den Interkontinental-Flughafen Mailand-Malpensa. Zudem ermöglicht die neue Querspange in Gallarate (I) einen Anschluss von Lugano an die Linie Mailand–Genf via Simplon. Die Fahrzeit zwischen Lugano und Lausanne wird sich um über eine Stunde verringern. Zudem soll auf der FMV alle 30 Minuten eine S-Bahn verkehren. Die Kosten werden auf Schweizer Seite auf 186 Mio. CHF geschätzt, auf italienischer Seite auf umgerechnet 280 Mio. CHF. (cm)
