Deutsche Bahnindustrie: Fahrzeuggeschäft läuft – Infrastruktur lahmt
Die Deutsche Bahnindustrie guckt mit gemischten Gefühlen auf das erste Halbjahr 2015 zurück.
Während die Hersteller von Fahrzeugen und deren Komponten mit Umsatz und Auftragseingang zufrieden seien, sehe dies bei den Infrastrukurherstellern anders aus, so der Präsident des Verbandes VDB, Martin Lange. So lag der Gesamtumsatz stabil bei 5,2 Mrd. EUR, davon 2,8 Mrd. EUR aus dem Ausland. Der Umsatz bei Fahrzeugen lag dabei mit 3,8 Mrd. EUR leicht unter Vorjahresniveau mit 4,0 Mrd. EUR. Dabei ist das Auslandsgeschäft mit 2,2 Mrd. EUR eine wichtige Stütze. Im Infrastrukturbereich stieg der Umsatz zwar von 1,2 Mrd. EUR auf 1,4 M rd. EUR, er liege aber nach wie vor auf niedrigem Niveau, so Lange. Hier ist das Inlandsgeschäft mit 0,8 M rd. EUR dominierend. Laut Lange seien in diesem Bereich die Bundesmittel der LuFV bei der Industrie noch nicht angekommen. Positiv habe sich der Auftragseingang entwickelt. Er hat nach der großen Delle von 2014 (5,6 Mrd. EUR) mit nunmehr 8,5 Mrd. EUR fast das Niveau von 2013 (8,7 Mrd. EUR) wieder reicht. Der Anstieg wurde aber ausschließlich im Fahrzeugsektor erzielt (6,9 Mrd. EUR), der Infrastrukturbereich stagniert im Auftragseingang bei niedrigen 1,6 Mrd. EUR. Der Fahrzeugsektor profitierte u.a. von dem Großauftrag zum RRX mit allein 1,2 Mrd. EUR. Wie Lange weiter ausführte, entwickelt sich das 2. Halbjahr 2015 in gleicher Tendenz wie die abgelaufenen sechs Monate, der VDB rechnet mit Zahlen wie 2013. (cm)