DB Netz weist Vorwürfe von Transdev zurück
Als „sehr mühsam“ beschreibt Thierry Mallet, Präsident Generaldirektor des französischen Personenverkehrsanbieters Transdev, die Zusammenarbeit mit dem Infrastrukturunternehmen DB Netz in Deutschland.
„Im deutschen Schienennetz gibt es viele Engpässe. Wenn die Disponenten deshalb Prioritäten setzen müssen, geben Sie den DB-Fernzügen immer den Vorrang, weil der Bahnvorstand an der Pünktlichkeit des Fernverkehrs gemessen wird“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Danach kämen die Regionalzüge und der DB-Güterverkehr. Dann erst seien die Züge des eigenen Unternehmens und der Wettbewerber an der Reihe. Mallet: „Diese Diskriminierung erleben wir jeden Tag. Die Bahn drückt uns die Verspätungen rein.“ Die Äußerungen Mallets decken sich allerdings nicht mit den Dispositionsregeln der DB aus der Richtlinie 420.0201. Danach sind die Prioritäten wie folgt festgelegt: Hilfszüge, Schienenpersonenfernverkehr (Marktsegment „Express“), Schienengüterverkehr (Marktsegment „Express“), Schienengüterverkehr (Marktsegment „schnell“). Nicht genannte Züge gelten untereinander als gleichwertig. Bei gleichwertigen Zügen haben schneller fahrende Züge Vorrang vor langsamer fahrenden Zügen (Reisegeschwindigkeit). Züge auf besonderen Schienenwegen haben dort Priorität vor anderen Zügen, wenn sie Leistungen erbringen, für welche diese Strecken ausgewiesen sind. Dringliche Hilfszüge haben aber auch dort Vorrang. DB Netz erklärt, Vorwürfe dieser Art habe die Aufsichtsbehörde in der Vergangenheit geprüft und keine Verstöße festgestellt. (ici)
