2. S-Stammstrecke München: DB bestätigt Kostensteigerung und Zeitverschiebung
Die 2. Stammstrecke München wird deutlich teurer und deutlich später fertig. Dies hat die Deutsche Bahn am 29.09.2022 bestätigt, nachdem dies Anfang der Woche öffentlich wurde.
Laut Presseberichten hat die DB sogar schon im September 2020 der bayerischen Landesregierung die Probleme um das Projekt dargelegt. Laut DB wird das Vorhaben nun 7,0 Mrd. EUR kosten und 2035 in Betrieb genommen – zuletzt wurde 2028 kommuniziert. „Aufgrund von Unwägbarkeiten, insbesondere bei noch ausstehenden Genehmigungsverfahren, kann sich die Inbetriebnahme um bis zu zwei Jahre verzögern“, so die DB weiter. Für die DB liegen die Hauptgründe für den neuen Zeit- und Kostenplan in der erheblichen Projekterweiterung, dem damit länger dauernden Genehmigungsprozess und aufwändigerem Bauablauf sowie den drastisch gestiegenen Bau- und Materialpreisen, die allein 1 Mrd. EUR ausmachen sollen. In den Bau- und Planungskosten hat die DB einen Risikopuffer über 1,5 Mrd. EUR (bisher 600 Mio. EUR) vorgesehen, die Kosten selbst stiegen von 3,2 Mrd. EUR auf 5,5 Mrd. EUR. Die DB und das Land Bayern wollen nun mit einem „verschärften Controlling“ das Projekt begleiten. Zwischen der DB und der Stadt München gibt es parallel im Projekt Unstimmigkeiten: die DB wirft der Stadt Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren vor, was die Stadt zurückweist. Und Landesverkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) wirft Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vor, zu „kneifen“: ein lang geplanter Termin für heute (29.09.2022) wurde kurzfristig abgesagt. (cm)