Spanien: Bestellte Meterspur-Züge passen nicht durch die Tunnel
Spanische Medien sprechen von einer Posse namens „Galibogate“ (gálibo = Lichtraumprofil).
Die 31 Triebzüge, welche die Renfe Ende 2020 bei CAF für meterspurige Strecken in Nordspanien bestellte, wären in den ausgeschriebenen technischen Spezifikationen für die schmalen Tunnel insbesondere in Asturien und Kantabrien zu breit. Die Renfe und der spanische Netzbetreiber Adif weisen sich gegenseitig die Schuld für die erst kürzlich entdeckten Berechnungsfehler zu. Renfe gibt an, die Daten aus technischen Informationen von Adif zur Gleis- und Tunnelinfrastruktur entnommen zu haben, die aber offenbar fehlerhaft waren. Es soll Hinweise geben, dass die falschen Maßangaben durch Reparaturen an den Gleisen entstanden sind. Adif argumentiert wiederum, für Angaben in den Vertragsspezifikationen der Renfe nicht verantwortlich zu sein. Die spanische Verkehrsministerin Raquel Sanchez Jiménez versprach die Entlassung der Verantwortlichen. Mittlerweile wurden ein Rollmaterialmanager der Renfe und der Leiter der Technikaufsicht von Adif abgesetzt. CAF soll die Fahrzeuge, die sich noch in der Entwurfsphase befinden, nun umkonstruieren. Die ersten Einsätze sollen frühestens 2026 beginnen, zwei Jahre später als geplant. Insgesamt hatte die Renfe für 258 Mio. EUR 37 Meterspurzüge bei CAF geordert: 31 zwei- und dreiteilige Züge (26 EMU und fünf BEMU) für Strecken der Regionen Asturien, Kantabrien, Baskenland, Galizien, Kastilien, León und Murcia sowie sechs Züge für die Bergbahn Cercedilla – Cotos bei Madrid. (as)