Schleswig-Holstein: Zuschlag an Alstom für neue Elektrotriebzüge
Wie vom Land bereits bewilligt (Rail Business vom 14.07.2023), konnte gestern (24.07.2023) nach Ablauf der zehntägigen Einspruchsfrist der Zuschlag an Alstom über die neuen E-Triebzüge erteilt werden. Der Vertrag sieht die Lieferung und Instandhaltung über 30 Jahre von 40 vierteiligen Coradia Stream HC vor.
Dafür wird Alstom das DB-Werk Kiel ertüchtigen. Im Verfahren wurden drei Verhandlungsrunden durchgeführt. Die 160 km/h schnellen und 106 m langen Triebzüge bestehen aus zwei doppelstöckigen Endwagen und zwei einstöckigen Wagen. Sie bieten 360 bis 390 Sitzplätze und damit weniger als die im Netz Mitte derzeit eingesetzten Doppelstockzüge Twindexx von Bombardier. Die neuen Züge sind für die Netze Mitte und Süd-West mit den Linien RE 7/70 Kiel/Flensburg – Hamburg und RB 61/71 Wrist/Itzehoe – Hamburg vorgesehen und lösen neben den Dosto-Zügen auch fünf- und sechsteilige Stadler Flirt ab. Beide Zugbauarten sind gut zehn Jahre alt. Noch offen ist die Option, bis zu 23 Züge für den Verkehr nach Tinglev in Dänemark auszurüsten. Hier hofft Landesverkehrsminister Claus Ruhe Madsen auf eine Entscheidung des dänischen Verkehrsministeriums „noch in diesem Sommer“. In dem Zusammenhang kritisiert er deutlich die Entscheidung des Nachbarlandes, keine Züge für den Verkehr nach Flensburg zu beschaffen. Gegenwärtig sucht die Nah.SH den Fahrzeugvorhalter, der die neuen Züge finanzieren soll. Ab dem zweiten Quartal 2024 startet die Vergabe des eigentlichen Betriebs beider Netze. Die aktuellen Verkehrsverträge mit DB Regio bzw. der Nordbahn laufen im Dezember 2027 aus. (cm)